Die Senioren des SSC Graal-Müritz gewinnen erstmals den Mannschaftspokal
Großartiger Erfolg
Am Wochenende 27./28.10.2018 fand in Schwerin die Finalrunde der 5. Seniorenmannschaftsmeisterschaft MV 2018 statt. Teilnehmer waren die SG Eintracht Neubrandenburg, der ASV Grün-Weiß Wismar, die SF Schwerin und unsere Mannschaft vom SSC Graal-Müritz. Eindeutiger Favorit waren die Schachfreunde Schwerin als Titelverteidiger und der ASV Grün-Weiß Wismar, die beide in den vergangenen Jahren bereits jeweils 2 Mal den Titel gewonnen hatten. Aber Außenseiterchancen wurden auch den beiden anderen Mannschaften eingeräumt.
Gespielt wurde in der Landtagskabine des Schweriner Schlosses; der Schweriner Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier, der selbst ein begeisterter Schachspieler ist, eröffnete mit herzlichen Worten die Wettkämpfe und nahm die Auslosung für das Halbfinale vor. Es ergaben sich folgende Paarungen:
- SG Eintracht Neubrandenburg – SSC Graal-Müritz
- ASV Grün-Weiß Wismar – SF Schwerin
Natürlich waren wir mit dieser Auslosung sehr zufrieden und rechneten uns gute Chancen aus. Horst, Eckart, Wölfi und Eberhard trafen auf Karl Winkler, Ingo Lange, Hans-Hermann Sommer und Arno Betke.
Es entwickelten sich an allen 4 Brettern umkämpfte Partien. Am 3. Brett trafen mit Wölfi und Hans-Hermann Sommer zwei ausgeprägte Angriffsspieler aufeinander. Und genauso entwickelte sich die Partie. Wölfi opferte einen Bauern, erhielt als Schwarzer aber Entwicklungsvorteil. Und nachdem Hans-Hermann Sommer kurz rochiert hatte, mit h3 und g4 bei offenem Zentrum zum Angriff blasen wollte, nutzte Wölfi gekonnt die Schwächen des Gegners am Königsflügel. Er gewann eine Figur, hielt den Druck aufrecht und gewann die Partie. Somit führten wir zeitig 1:0. Eberhard hielt gegen Arno Betke das Bauernendspiel Remis. An den ersten beiden Brettern drohten keine Verluste. Horst und Karl Winkler einigten sich bei ausgeglichener Stellung in einem Leichtfigurenendspiel am 1. Brett auf Remis und Eckart hatte mit Schwarz gegen Ingo Lange am 2. Brett leichte Vorteile. Er bot Remis und sein Gegner willigte ein. Damit hatten wir nach 2 Stunden 2,5:1,5 gewonnen und das Endspiel um den 1. Platz erreicht. Wir verließen die Spielstätte und zogen uns in Hotel bzw. nach Hause zurück, um Kraft zu schöpfen. Telefonisch erfuhren wir von Peter Krieg, dass in der 2. Halbfinalbegegnung ASV Grün-Weiß Wismar den Titelverteidiger von den Schachfreunden Schwerin mit 3:1 besiegt hatte. Damit stand unser Finalgegner fest.
Am Sonntag gab es die Paarungen
- ASV Grün-Weiß Wismar – SSC Graal-Müritz (um Patz 1 und 2)
- SF Schwerin – SG Eintracht Neubrandenburg (um Platz 3 und 4)
Natürlich war Wismar der Favorit; wir rechneten uns aber durchaus Chancen aus. In den vergangenen Finalrunden hatten wir schon mehrfach gegen den ASV Grün-Weiß Wismar verloren, allerdings immer sehr knapp. An diesem Sonntag sollte es anders kommen. Wir spielten in der Aufstellung:
Horst (mit Schwarz), Eckart (mit Weiß), Lutz (mit Weiß), Eberhard (mit Schwarz)
und trafen auf
Hans-Jürgen Kliewe, Helmut Littke, Arndt Räßler und Ulf Borchert.
Am 2. Brett spielte Eckart gegen den sich Sizilianisch verteidigenden Helmut Littke eine großartige Angriffspartie und nutzte die Ungenauigkeiten seines Gegners konsequent aus. Noch vor dem 30. Zug musste Helmut Littke die Partie verloren geben und wir führten nach 2 Stunden 1:0. Lutz verlor leider relativ zeitig die Qualität und sein routinierter Gegner ließ sich nicht mehr irritieren und konnte die Partie gewinnen. Somit stand es 1:1. Eberhard hatte in einem Schwerfigurenendspiel einen Mehrbauern und sein Gegner bot Remis. Letztlich war es egal, ob Eberhard Remis spielte oder die Partie gewonnen hätte, in jedem Fall brauchten wir am 1. Brett in der Partie zwischen Hans-Jürgen Kliewe (Weiß) und Horst ein Unentschieden. Ansonsten hätte es aus Wertungsgründen nicht gereicht. Daher nahm Eberhard das Remis an. Damit war klar, dass Hans-Jürgen Kliewe gewinnen musste. Und er versuchte alles. Wie immer eröffnete er mit d4 und Lf4; Horst wählte eine Aufstellung mit Sf6, e6, c5 sowie Sc6 und es entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der Weiß leichte Vorteile hatte und sich stets angriffsorientiert zeigte. Horst spielte sehr konzentriert und verteidigte sich präzise. Es war ein Leichtfigurenendspiel entstanden und Horst ließ ein Eindringen des weißen Königs am Königsflügel nicht zu. Und am Damenflügel bestand für Hans-Jürgen Kliewe nur die Möglichkeit, über ein Figurenopfer einen Bauerndurchbruch zu versuchen. Und im 57. Zug opferte er einen Springer gegen einen Bauern. Horst überlegte kurz, nahm den Springer und gab im nächsten Zug sofort seinen Springer gegen zwei Bauern her. Damit hatte er einen Mehrbauern, der dazu noch auf der a-Linie ein Freibauer war. Und diesen Bauern konnte Weiß nicht mehr aufhalten und nach einem sehenswerten Läuferopfer im 63.Zug wäre der Bauer zwei Züge später zur Dame „geadelt“ worden. Obwohl Horst nur noch 5 Minuten Bedenkzeit hatte, ließ sich Hans-Jürgen Kliewe darauf nicht mehr ein und gab in klar verlorener Stellung die Partie auf. Und die „Kiebitze“ Eckart, Eberhard und Günther beglückwünschen Horst euphorisch und konnten es kaum begreifen. Wir hatten im 5. Anlauf erstmalig den Landesmeistertitel im Seniorenschach verdient gewonnen und freuten uns gemeinsam mit Horst, dem eine großartige Partie gelungen war, sehr über den Erfolg. Natürlich genossen wir die Siegerehrung und informierten dann unsere Mitspieler in der Seniorenmannschaft Lutz, Wölfi und Peti telefonisch über den Erfolg. Sie hatten alle in beiden Vorrundenspielen, im Halbfinale und im Finale ihren aktiven Anteil am Erfolg.
Natürlich ging es nicht gleich nach Hause. Wir besuchten nach dem Erfolg das Restaurant „Ars vivendi“ im Schlossgarten und die Chefin zelebrierte uns ein hervorragendes Mittagessen. Sehr gut gelaunt verbrachten wir in diesem exzellenten Restaurant die Zeit. Ziemlich abgekämpft, aber überglücklich machten wir uns nach diesem denkwürdigen Wochenende auf die Heimreise. [GK]
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